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Diese Webseite bietet einen Überblick über das Comparative Study of Electoral Systems (CSES) Projekt und dessen Internetpräsenz in deutscher Sprache. Sie beinhaltet Informationen zu den einzelnen Modulen der Studie und erläutert, wie auf die Daten zugegriffen werden kann.

Die Comparative Study of Electoral Systems (CSES) ist ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt weltweit angesiedelter Wahlforschungsteams.  WissenschaftlerInnen aus teilnehmenden Ländern und Regionen integrieren ein gemeinsames Modul aus Survey-Fragen in ihre Nachwahlbefragungen. Die hieraus resultierenden Daten werden zusammen mit demographischen Angaben, Variablen zur Wahlentscheidung sowie Daten auf Wahlbezirks- und Länderebene in einen gemeinsamen, frei zugänglichen Datensatz zusammengeführt, der vergleichende Wahlforschung sowie Mehrebenenanalysen ermöglicht.

Die wissenschaftliche Planung, das Studiendesign und die Fragebogenentwicklung obliegt dem „Planning Committee“ einem internationalen Zusammenschluss führender WissenschaftlerInnen der Politikwissenschaft, Wahl- und Umfrageforschung. Das dort beschlossene Untersuchungsdesign wird anschließend von den führenden SozialwissenschaftlerInnen des jeweiligen Landes umgesetzt. Informationen zu den Entscheidungen des Gremiums können über den Abschnitt Planning Committee abgerufen werden.

Über das Data Center kann auf die Daten sowie auf die zugehörige Dokumentation des jeweiligen Studienmoduls zugegriffen werden. Die Daten sind im CSV-Format, sowie als R-, SAS-, Stata- und SPSS-Datensätze erhältlich. Zusätzlich stehen dort für jede Wahlstudie der zugehörigen Fragebogen, der Makrobericht zur jeweiligen Wahl und der Methodenbericht zum Download bereit.

Im Folgenden werden alle CSES Module einzeln beschrieben.

Der Schwerpunkt des CSES Module 1 (1996-2001) lag auf drei allgemeinen Themenkomplexen:

Dem Einfluss von Wahlsystemen auf die politische Wahrnehmung und das  Verhalten der BürgerInnen (parlamentarische vs. präsidentielle Regierungssysteme; Wahlvorschriften zur Regulierung der  Stimmabgabe und -auszählung; sowie politische Parteien); der Beschaffenheit politischer und sozialer Trennlinien (Cleavages) und politischer Ausrichtungen; sowie die Bewertung demokratischer Institutionen und Prozesse.

Das Thema des CSES Module 2 (2001 – 2006)  war ‚Accountability and Representativeness‘, also politische Verantwortlichkeit und Repräsentativität und basierte auf drei zentralen theoretischen Fragestellungen. Erstens untersuchte es gegensätzliche Sichtweisen zur Funktion von Wahlen –  inwieweit dienen Wahlen einerseits dazu, Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen und andererseits  dazu, sicher zu stellen, dass die Ansichten der Bürger im demokratischen Prozess repräsentiert werden? Zweitens beinhaltete das Modul eine neue Reihe von Items die eine Untersuchung von bürgerschaftlichem Engagement und politischer Wahrnehmung über demokratische Gemeinwesen hinweg erlauben. Drittens weitete das Modul die Analysen des ersten Moduls aus und untersuchte, wie Wahlentscheidungen vom institutionellen Kontext beeinflusst werden, innerhalb dessen diese Entscheidungen getroffen werden.

Im Fokus des CSES Module 3 (2006-2011) standen die Wahrnehmungen, Beurteilungen und Reaktionen der WählerInnen auf die Vielfalt und Qualität des politischen Angebots für Wahlen. Das Modul ging der Frage nach, inwieweit politische Systeme Auseinandersetzungen zwischen bedeutsamen Alternativen ermöglichen und wie integrativ die Wahlkampfstruktur ist. Ein zentrales Anliegen ist hierbei das Verständnis, welches WählerInnen von den ihnen zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten haben. So erlaubt das Modul es Forschenden zu analysieren, wie WählerInnen Parteien voneinander unterscheiden und wie kontextspezifische Bedingungen das Ausmaß und die Leichtigkeit bestimmen, mit denen sie diese Unterscheidungen vornehmen können. Darüber hinaus wird die relative Wichtigkeit verschiedener Arten von Unterscheidungen für das Wahlverhalten in diesen unterschiedlichen Kontexten analysiert.

Das CSES Module 4 (2011-2016) befasste sich mit Verteilungspolitik und sozialer Sicherheit. Ziel des Moduls war es, in Zeiten von beschränktem Wirtschaftswachstum, Defizitabbau, Ausgabenbeschränkungen und Austerität Erkenntnisse über die Präferenzen der WählerInnen bezüglich Politiken zu gewinnen, welche die Einkommens- und Wohlstandsverteilung betreffen.  Basierend auf  Forschungsliteratur aus der vergleichenden politischen Ökonomie wurden Daten erhoben,  die Forschende dabei unterstützen, zu verstehen, welche Rolle politische Institutionen bei den Reaktionen der WählerInnen auf Haushaltseinsparungen haben. Das Modul wurde durch die Wirtschaftskrisen in den Jahren vor seiner Erhebung beeinflusst. Darüber hinaus enthält es eine Fragebatterie zur Wählermobilisierung durch Parteien, deren jeweiligen Kandidaten und durch persönliche Kontakte der befragten Personen.

Das CSES Module 5 (2016-2021) legt den Schwerpunkt auf „the politics of populism“, also auf Populismus. Es erforscht  länderübergreifend den Zusammenhang zwischen dem Aufstieg von populistischen Parteien und der Verteilung von „populistischen“ Einstellungen innerhalb der Bevölkerung. Hauptziel des Moduls ist es, die Auffassungen der BürgerInnen von politischen Eliten, gesellschaftlichen „Out-Groups“ und nationaler Identität sowie die sich hieraus ergebenden Implikationen für repräsentative Demokratien zu analysieren. Die Daten erlauben es Forschenden somit,  die Variation im Wettbewerb politischer Eliten und „populistischer“ Einstellungen über Demokratien hinweg mit einzubeziehen, und zu untersuchen, wie solche Wahrnehmungen das Wahlverhalten von BürgerInnen beeinflussen.

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